Ein Unternehmen zu gründen ist für viele zwar ein Lebenstraum doch nichtsdestotrotz ist es auch eine Geldfrage. Zunächst muss das Unternehmen eine entsprechende finanzielle Grundlage erhalten, um auf den Weg gebracht werden. Im Idealfall soll es später dann den Lebensunterhalt des Firmengründers und seiner Angestellten sichern. Deswegen erstellen Existenzgründer vor dem Schritt in die Selbstständigkeit in der Regel einen Businessplan. Dieser hat nicht nur die Funktion, das Unternehmen vor etwaigen Geldgebern zu präsentieren. Er soll auch realistisch einschätzen, wie erfolgreich sich die Firma am Markt halten kann. Außerdem ist ein Businessplan notwendig, wenn man Fördermittel oder staatliche Zuschüsse beantragen möchte.
Wichtiger Bestandteil eines Businessplanes ist die Planungsrechnung. Zunächst geht es dabei um die Kapitalbedarfsplanung, in den die Investitionsplanung einfließt. Jede Anschaffung, die im Rahmen der Existenzgründung anfällt, gehört in diesen Plan. Damit ist nicht nur die Ausstattung des Geschäftes bzw. des Betriebes gemeint. Auch die Gründungsberatung, Werbung, die für die Eröffnung notwendig ist oder Anmeldegebühren und so weiter finden hier Berücksichtigung. In den Investitionsplan gehören Bruttobeträge, also inklusive der Mehrwertsteuer. Bevor man diese beim Finanzamt geltend machen kann, muss die Steuer zunächst bezahlt sein. Deshalb nimmt man die Bruttobeträge. Um einen Puffer zu haben, sollte auch Unvorhergesehenes eingeplant sein. Der Rentabilitätsplan ist ein Blick in die Zukunft und soll schlicht ermitteln, ob die Selbstständigkeit erfolgreich, also rentabel sein wird. Normalerweise ist er in den Kostenplan und den Umsatzplan unterteilt und erstreckt sich über drei Geschäftsjahre. Im Kostenplan rechnet man nur mit Nettobeträgen. Es fließen alle Kosten ein, die im Gründungsjahr und dann bei laufendem Betrieb anfallen. Deshalb ist es wichtig bereits vorab konkrete Angebote einzuholen, um einen Einblick zu erhalten, welche Preise man ansetzen muss. Etwaige Fehler werden später bestraft, weil man mit dem veranschlagten Kosten eventuell nicht auskommt. Arbeitet man dagegen sorgfältig, taugt der Kostenplan auch für spätere Preiskalkulationen. Der Umsatzplan ist eine besondere Herausforderung, gilt es doch die zu erwartenden Umsätze möglichst realistisch einzuschätzen. Das ist eine schwere Aufgabe, zumal sie fast hellseherische Gaben voraussetzt. Helfen können Vergleichszahlen aus Firmen, die ähnliche Produkte vertreiben. An dieser Stelle macht es Sinn, Experten einzubeziehen oder zumindest Fachliteratur zu wälzen. In einer Übersicht stellt man schließlich die Kosten- der Umsatzplanung gegenüber und erhält das vermutliche Betriebsergebnis.
© Gerd Altmann/Shapes AllShillouettes.com / PIXELIOWer einen Kredit bzw. Fördermittel zur Existenzgründung beantragen möchte, muss zudem einen Liquiditätsplan erstellen. Alle Erkenntnisse, die Investitionsplan, Kosten- und Umsatzplan sowie Rentabilitätsplan erbracht haben, kommen im Liquiditätsplan zusammen. Vereinfacht gesagt ermittelt dieser Plan, welcher Betrag am Monatsende verfügbar ist. Im günstigsten Falle sollte vor dem Betrag natürlich ein Plus stehen, damit die Zahlungsfähigkeit, also die Liquidität gegeben ist. Den Liquiditätsplan erstellt man in der Regel über das erste Geschäftsjahr. Es gibt einige Dinge, die im Rahmen des Liquiditätsplanes eine Rolle spielen. Bedeutend ist auch die Frage, wann man glaubt, den Break Even Point erreicht zu haben. Mit Überschreiten dieses Punktes erwirtschaftet das Unternehmen Gewinn. Die Planungsrechnung ist also weitaus mehr als ein Zahlenspiel, sondern sollte schon Hand und Fuß haben. Da die Planungsrechnung für Laien ohne betriebswirtschaftliche Kenntnisse sehr komplex ist, kann man gut beraten sein, einen Experten bzw. einen Berater hinzuzuziehen, um keinen Fehler zu machen. Wer bei der Planungsrechnung gravierende Fehler macht, kann Gefahr laufen, dass sein Unternehmen nicht lange Bestand hat. Die Finanzierungsplanung klärt die Frage, ob das Eigenkapital ausreichend ist. Vielleicht stehen eigenkapitalähnliche Mittel zur Verfügung. Welche alternativen Finanzierungsmöglichkeiten stehen zur Wahl? Es wird geprüft, ob Fremdkapital, also ein Kredit oder ein Zuschuss notwendig ist. Eine Fremdfinanzierung ist nur dann sinnvoll, wenn das Eigenkapital nicht ausreichend ist. Bevor man sich für einen Kredit entscheidet, sollte man sich hinsichtlich staatlicher Fördermöglichkeiten beraten lassen. Jemand, der aus der Arbeitslosigkeit heraus in die Selbstständigkeit geht, hat beispielsweise Anspruch auf einen Gründungszuschuss.